NEUE WEGE IM KAMPF GEGEN RÜCKENSCHMERZEN!!!
( Die Psyche spielt eine entscheidene Rolle )
Nicht immer sind degenerative Veränderungen der Wirbelsäule oder ein
Bandscheibenvorfall die Ursache für Rückenschmerzen . Darauf wies im
Rahmen eines Schmerzforums Dr. Paul Nilges , leitender Psychologe im
DRK - Schmerz - Zentrum Mainz , hin . Laut Dr. Nilges widerlegen Untersuchungen der
Wirbelsäule und der Bandscheibe mit Kernspintomograpie die weit verbreitete Auffassung ,
dass Rückenschmerzen immer eine körperliche Ursache haben . Nur bei zehn Prozent der
Patienten trifft das zu . Aus dieser Erkenntnis ergeben sich ganz neue Wege im Kampf gegen
Rückenschmerzen . Die Beschwerden können durchaus verschiedene Auslöser haben , die der behandelnde
Arzt berücksichtigen muss . Für eine sichere Prognose sind drei Schritte entscheidend :
Zuerst steht eine schnelle und wirksame Bekämpfung der Beschwerden - beispielsweise mit einem
Schmerzgel - im Vordergrund . Im nächsten Schritt sollte eine vernünftige und beruhigende
Aufklärung durch den Arzt erfolgen . Obendrein muss der Patient selbst in Maßen aktiv bleiben ,
dann seine körperliche Aktivität langsam steigern und dadurch eine angemessene Vorsorge betreiben .
AUCH SOZIALE KRITERIEN WERDEN BERÜCKSICHTIGT
Professor Dr. Dr. Heinz - Dieter Basler , Leiter des Zentrums für Methodenwissenschaft und Gesundheitsforschung
an der Philipps - Universität Marburg , sieht vor allem psychische Faktoren wie depressive Verstimmungen und
verminderte Lebensqualität als primär verantwortlich für die Entstehung von Rückenschmerzen .
Das müsse bei der Behandlung unbedingt beachtet werden , so der Wissenschaftler . Von chronischem
Schmerz wurde bislang immer dann gesprochen , wenn dieser drei Monate nach einem akuten
Schmerzerlebnis noch andauert oder erneut auftritt . Inzwischen werden wegen der zeitlichen
Dauer auch psychische und soziale Kriterien berücksichtigt . Je stärker sich die Schmerzen auf das
Leben des Betroffenen auswirken , desto eher werden sie chronisch . Um chronische
Rückenschmerzen zu vermeiden , ist es laut Professor Basler von entscheidender Bedeutung , dass der
Betroffene sich körperlich wohl und psychisch stabil fühlt , seinen täglichen Pflichten nachgeht und
finanziell abgesichert ist . Statt in Hilflosigkeit , Selbstwertverlust , Depressionen und soziale
Isolation zu verfallen , sollte man das Genießen neu lernen . Indem der Betroffene die schönen
Seiten des Lebens in den Vordergrund stellt , tritt der Schmerz in den Hintergrund .
Am erfolgreichsten bei der Behandlung erweist sich die Kombination von medikamentösen ,
psychologischen Maßnahmen .